Smartes Raumthermostat

Raumthermostate dienen der automatischen Temperaturregulierung eines Raumes. Dazu vergleichen sie die Ist-Temperatur eines Zimmers mit der voreingestellten Soll-Temperatur und passen die Ist-Temperatur entsprechend an. Beim Unterschreiten der Soll-Temperatur erhöht das Raumthermostat den Heizbedarf, bis die Soll-Temperatur wieder erreicht ist. 

Ein smartes Raumthermostat bietet zusätzlich die Annehmlichkeit, die Heizung auch vom Sofa per App oder Sprache zu steuern. Das wirklich Schlaue an einem Smart Home Wandthermostat sind jedoch die vielfältigen Möglichkeiten der Automatisierung und die Vernetzung mit weiteren Komponenten des Smart Homes. 

Das Einlernen von individuellen Zeitplänen und die schnelle Reaktion auf äußere Einflüsse bieten die notwendige Effektivität, direkten Einfluss auf den Heizbedarf und damit auf die Energiekosten zu nehmen. Vielfältige Auswertungsmethoden ermöglichen einen langfristigen Blick auf das eigene Heizverhalten und lassen das Anlegen von Statistiken zu.

Unsicher, welches smarte Heizsystem du benötigst? Unsere Übersicht zu smarten Heizungen hilft dir weiter.

Anwendungsfälle

  • Flächenheizungen: Flächenheizungen in Wand oder Fußboden werden in der Regel mit Raumthermostaten ausgestattet. Beispielsweise kann für die Steuerung einer Fußbodenheizung das bestehende, konventionelle Thermostat gegen ein smartes Modell ausgetauscht werden. Ist die smarte Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe gekoppelt, kann je nach Modell sogar mit Hilfe des Thermostats gekühlt werden.
  • Gasthermen & Heizsysteme zentral beheizter Häuser: Sowohl Gasthermen von Etagenheizungen als auch Heizsysteme zentral beheizter Häuser können mit smarten Raumthermostaten gesteuert werden. Bei Etagenheizungen ist in der Regel ein Thermostat pro Etage installiert.
     
  • Steuerung der Zentralheizung plus Verbindung zu Heizkörperthermostaten:
    In Häusern mit Zentralheizung findet sich oft nur ein Raumthermostat pro Haus. In den einzelnen Räumen befinden sich dann Heizkörper mit entsprechenden Heizkörperthermostaten. Sind die Thermostate für Raum und Heizkörper vom gleichen Smart Home Anbieter, lassen sich diese in der Regel auch koppeln und gemeinsam in einer App steuern. Unter Umständen kann hier ein hydraulischer Abgleich sinnvoll sein, damit sich die verschiedenen Regelungsarten nicht ins Gehege kommen.
  • Raumthermostat als Steuerelement für Heizkörperthermostate: Es gibt auch smarte Raumthermostate die nicht mit der Heizungsanlage, sondern nur mit smarten Heizkörperthermostaten gekoppelt werden. In diesem Fall fungiert das Raumthermostat als zentrales Steuerungssystem und wirkt auf die angebundenen Heizkörper.

Wie funktioniert ein Smart Home Raumthermostat?

In einem Raumthermostat wird eine Wunschtemperatur, die sogenannte Soll-Temperatur voreingestellt. Das Thermostat verfügt über ein integriertes Thermometer, welches kontinuierlich die Ist-Temperatur des Raumes misst, in dem es installiert ist. Sobald die Ist-Temperatur von der Soll-Temperatur abweicht, gibt das Thermostat einen Steuerbefehl an die Heizung weiter. Liegt die Ist-Temperatur unter der Soll-Temperatur wird die Heizung die Temperatur hochregeln. Ist die Soll-Temperatur erreicht wird keine zusätzliche Wärme abgegeben. 

Es ist wichtig, dass die Ist-Temperatur der reellen Raumtemperatur entspricht. Das Raumthermostat muss daher weit genug entfernt von Wärmequellen, wie Sonneneinstrahlung, Heizkörpern, Öfen etc., aber auch von Kältequellen wie Zugluft installiert werden. Bei Raumthermostaten mit Funk und ohne festen Installationsort ist darauf zu achten, dass das Thermostat nicht versehentlich an einen ungünstigen Platz gestellt wird. 

Fußbodenheizungen gehören zu den Flächenheizungen, die relativ träge auf Temperaturänderungen reagieren. Die Raumtemperatur per Sprachbefehl schlagartig um zwei Grad auf die Wohlfühltemperatur zu erhöhen, wird also nicht funktionieren.

Kann ich ein smartes Raumthermostat selbst installieren? 

Sowohl kabelgebundene als auch kabellose Thermostate müssen mit dem Heizsystem verbunden werden. In der Regel bieten Hersteller dafür gute Schritt-für-Schritt Anleitungen an. Wer sich das nicht zutraut, sollte einen Elektroinstallateur seines Vertrauens beauftragen.

Funkthermostate können zwar beliebig aufgestellt oder an die Wand geklebt werden. Allerdings müssen Sie mit der Heizung kommunizieren. Dazu muss ein Funkempfänger an der Heizung installiert werden. 

Sind bereits konventionelle kabelgebundene Raumthermostate installiert, können diese einfach durch smarte Varianten ersetzt werden, da die benötigten Kabel bereits in der Wand liegen.

Wie viel muss ich für ein smartes Raumthermostat ausgeben? 

Einsteigermodelle mit wenigen Funktionen starten bei etwa 50 Euro. Ein Raumthermostat mit weitreichenden Smart Home Funktionen und guten Anbindungsmöglichkeiten ist ab etwa 80 Euro erhältlich. Hier musst du in der Regel jedoch zusätzlich noch eine Bridge ins Budget einplanen, um das smarte Ökosystem voll ausschöpfen zu können, wodurch Kosten jenseits der 200 € anfallen können. 

Manche Anbieter arbeiten mit Abo-Modellen, in denen zusätzliche Funktionen käuflich erworben werden müssen. Designermodelle mit einem hohen Anspruch an Haptik und Optik können auch schon mal 200 € kosten.

Zubehör für Smart Home Raumthermostate 

Die Ergänzungsmöglichkeiten für Raumthermostate sind sehr stark vom Ökosystem des Smart Home Herstellers und der Kompatibilität abhängig. Ist die gegeben, lässt sich eine Vielzahl von Sensoren mit dem Thermostat vernetzen. 

Tür- und Fenstersensoren unterstützen das Gerät bei der Fenster-auf-Erkennung. Herkömmliche Thermostate bieten diese Funktion zwar auch. Sie reagieren aber erst, wenn sie einen plötzlichen, starken Temperaturabfall registrieren. Dann ist es aber meistens schon zu spät, die Heizung herunterzuregeln. 

Die integrierte Temperaturmessung kann hervorragend zur Rollladensteuerung genutzt werden. Massive Sonneneinstrahlung lässt die Raumtemperatur ansteigen. Registriert das Thermometer einen hohen Temperaturanstieg, gibt es den Befehl, die Rollläden herunterzufahren. 

Wird das Raumthermostat mit den Daten einer Wetterstation versorgt, kann die Heizung früher reagieren und bereits hochheizen, wenn kalte Temperaturen erwartet werden. Gerade für träge Flächenheizungen ein unschätzbarer Vorteil. 

Je nach Modell sind eine Bridge und/oder eine Thermensteuerung notwendig, um die Anbindung an das Heizsystem zu gewährleisten. 

Der Einsatz von Präsenzmeldern ermöglicht die Realisierung einer Anwesenheitserkennung. Wird die Abwesenheit an das Thermostat gemeldet, kann die Heizung heruntergeregelt werden.

Auswahlkriterien für smarte Raumthermostate

Wird mein Heizsystem unterstützt? 

Smarte Raumthermostate sind in der Regel auf einzelne Systeme ausgelegt. Daher solltest du zunächst abklären, welche Art von Heizung in deiner Wohnung bzw. deinem Haus verbaut ist. 

Ist deine Fußbodenheizung elektrisch oder wassergeführt? Oder ist eine Therme installiert, die eine zusätzliche Steuerung erfordert?

Kommt für mich ein kabelgebundenes oder ein Funkthermostat infrage? 

Ist bereits ein Raumthermostat verbaut, das ersetzt werden soll? Wenn ja, liefert der Blick hinter das Thermostat die Antwort. Ist dort eine Unterputzdose installiert oder ragen Drähte aus der Wand, handelt es sich um ein kabelgebundenes System. Ist ein kabelloses System eingerichtet oder noch gar keines vorhanden, ist ein Funkthermostat die richtige Wahl.

Ist das Raumthermostat mit meinem Smart Home kompatibel? 

Je nachdem, welche Funktionen du nutzen und wie weit du den Automatisierungsgrad ausreizen möchtest, solltest du zwingend auf die Kompatibilität von weiteren Sensoren und Smart Home Geräten achten. Hast du bereits smarte Heizkörperthermostate installiert, sollten sich diese mit dem Raumthermostat vernetzen lassen, damit die Systeme nicht gegeneinander arbeiten.

Messung der Luftfeuchtigkeit 

Einige Modelle bieten zusätzlich zur Temperaturausgabe auch die Messung der Luftfeuchtigkeit an. Mit der richtigen Parametrierung kann damit einer Schimmelbildung und schlechter Raumluft entgegengewirkt werden. 

Geofencing

Anhand deines Smartphone-Standorts erkennt das System, ob du dich zuhause oder im näheren Umfeld aufhältst. Das hat den Vorteil, dass die Heizung auf deine Rückkehr reagieren kann und du nicht in kalte Räume kommst. Für träge Flächenheizungen ist diese Funktion aber eher ungeeignet, da sie zu lange zur Reaktion benötigen.

Nutzung von Wetterdaten

Ist ein smartes Raumthermostat in der Lage, Wetterdaten zu nutzen, kann die Heizung auf bevorstehende Kälteeinbrüche oder Wetterumschwünge bereits vor einer Raumtemperaturmessung reagieren. Die Wetterdaten können von einer smarten Wetterstation, von IoT-Dienstleistern oder von Wetterdiensten bezogen werden. In der Parametrierung mancher Thermostate lassen sich sogar die Außenwanddicke und die Art der Dämmung hinterlegen. Diese Werte werden dann in die Berechnung eines Temperaturwechsels mit einbezogen.

Erkennung von geöffneten Fenstern

Viele Raumthermostate haben eine Fenster-auf-Erkennung bereits integriert. Sie sind also nicht zwingend auf externe Tür- bzw. Fensterkontakt-Schalter angewiesen. Fairerweise muss man aber dazusagen, dass die Erkennung mit einem starken Temperaturabfall einhergeht. 

Erst wenn dieser das Thermostat erreicht hat, wird ein offenes Fenster erkannt. Je nach Standort des Thermostats kann das reichlich spät sein. Ein offener Fensterkontakt meldet dagegen sofort an das Smart Home System und die Heizung kann schneller reagieren.

Unsere Empfehlung

  • Das Bosch Smart Home Raumthermostat ist für den Einsatz an kabelgebundenen, wasserführenden Fußbodenheizungen vorgesehen.
    • Variante für 230 V und 24 V erhältlich
    • Kann in gängige Schalterrahmen eingesetzt werden
    • Anlegen von Zeitplänen
    • App- und Sprachsteuerung
    • Messung der relativen Luftfeuchte
    • Bosch Controller für Smart Home Vernetzung notwendig
  • Das smarte Thermostat V3+ (verkabelt) von Tado lässt sich mit fast allen gängigen Heizsystemen kombinieren.
    • Anlegen von Zeitplänen
    • App- und Sprachsteuerung
    • Fenster-auf-Erkennung
    • Klimawächter mit Raumluftsensor
    • Nutzung von Wetterdaten
    • Tado Bridge und App mit Abo-Modell notwendig
  • Das smarte Thermostat V3+ (Funk) von Tado bietet die größtmögliche Flexibilität zur Platzierung.
    • Anlegen von Zeitplänen
    • App- und Sprachsteuerung
    • Geofencing
    • Klimawächter mit Raumluftsensor
    • Nutzung von Wetterdaten
    • Tado Bridge und App mit Abo-Modell notwendig
    • Bei Anschluss an Heizsystem zusätzlicher Funk-Empfänger notwendig
  • Meross Thermostat für elektrische Fußbodenheizungen ist eine kostengünstige Alternative zur Steuerung elektrischer Fußbodenheizungen (16 A) .
    • App- und Sprachsteuerung
    • Anlegen von Zeitplänen
    • Fenster-auf-Erkennung
    • Keine Bridge notwendig
    • Apple HomeKit kompatibel

FAQ

Wo bringe ich smarte Raumthermostate an?

Der Standort ist essentiell für die korrekte Funktion und ein optimales Heizergebnis. Das Thermostat muss frei von wärmestauenden Objekten wie Möbeln oder Gardinen sein. Räume mit großen Temperaturschwankungen wie die Küche (Backofen) oder das Badezimmer (heiße Dusche) sind ebenso wenig geeignet wie Schlafzimmer, in denen man es eher kühler haben möchte. Ein Hauptwohnraum wie das Wohn- oder Esszimmer ist daher die richtige Wahl. Eine Wandmontage sollte in ca. 1,50 m Höhe erfolgen, um einen guten Durchschnittswert ermitteln zu können. Da Außenwände im Winter kühler sind, sollte das Thermostat an einer innenliegenden Wand installiert werden, um das Messergebnis nicht zu verfälschen.

Wo sollte ein batteriebetriebenes Thermostat positioniert werden?

Für kabellose Modelle gilt der gleiche Grundsatz wie für kabelgebundene Thermostate. Natürlich hast du bei Funkmodellen den Vorteil, den Standort nachträglich zu korrigieren. Achte aber darauf, dass das Thermostat nicht versehentlich zugedeckt, mit Deko zugestellt oder nahe an Kerzen aufgestellt wird.

Kann ich Raumthermostate und Heizkörperthermostate kombinieren? 

Ja, und zwar macht das durchaus Sinn, wenn das Raumthermostat nicht an das Heizsystem angeschlossen ist. In diesem Fall wird das Raumthermostat als zentraler Wertgeber für die Heizkörperthermostate genutzt. Da Heizkörper meistens unter Fenstern angebracht und somit Temperaturschwankungen durch Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, kann ein Raumthermostat an einem neutralen Standort einen zuverlässigeren Ist-Wert liefern.