Heizkörperthermostate

Wenn die Preise für Strom, Gas und Öl durch die Decke schießen, ist es mal wieder an der Zeit an der Optimierungsschraube zu drehen. Gerade beim Thema Wärme lässt sich bei älteren Häusern noch einiges einsparen. Bauliche Maßnahmen, also zusätzliche Wärmedämmung oder neue Fenster sind nicht immer möglich.

Verfügt die Wohnung oder das Haus über Heizkörper in den einzelnen Räumen, lassen sich die alten Thermostatventile leicht durch smarte Heizkörperthermostate ersetzen. Denn wer bei Smart Home nur an Luxus und Bequemlichkeit denkt, hat hier weit gefehlt. Mit der Überwachung, Regulierung und Optimierung des eigenen Nutzungsverhaltens lässt sich bares Geld sparen.

Der größte Unterschied zum herkömmlichen, also dem mechanischen Heizkörperthermostat, liegt in der Programmierbarkeit von digitalen Heizkörperthermostaten. Durch die Programmierung lässt sich die Heizung an den tatsächlichen Heizbedarf anpassen.

Du bist dir noch nicht sicher, welches smarte Thermostat für deine Heizung das Richtige ist? Dann starte am besten mit unserer Übersicht „Smartes Heizen”.

Kann ich smarte Heizkörperthermostate selbst installieren?

Ja, definitiv. Oft ist nicht einmal ein Werkzeug notwendig. Maximal jedoch eine Wasserpumpenzange und ein Lappen, um die Überwurfmutter des Thermostats vor Zerkratzen zu schützen. Das alte Heizkörperthermostat wird entfernt und einfach durch das neue Thermostat ersetzt. Keine Angst, heißes Wasser kann dabei nicht austreten. Manche Heizkörper erfordern einen Adapter, welcher zunächst auf das Gewinde des Heizkörperventils gedreht werden muss. Eine kleine Auswahl an Adaptern liegt den Thermostaten meist bei oder können über den Hersteller nachbestellt werden.

Verfügt das Thermostat über ein Display, ist auf die korrekte Ausrichtung zu achten.

Wie viel muss ich für ein digitales Heizkörperthermostat ausgeben?

Einsteigermodelle mit rudimentären Funktionen sind bereits ab 20 bis 30 € erhältlich. Hier sollte man jedoch ganz genau hinschauen, ob es sich wirklich um smarte Geräte handelt. Lässt sich lediglich ein Wochenplan erstellen, jedoch keine Vernetzung mit weiteren Sensoren und Geräten im Haushalt realisieren, lässt sich nur von digitalen Thermostaten sprechen. Wirklich „schlau“ sind diese Geräte nicht.

Für gute Thermostate mit einer entsprechenden Ausstattung und Anbindungsmöglichkeit müssen 60 bis 90 € pro Thermostat ausgegeben werden. Zusätzlich ist bei fast allen Thermostaten eine Bridge bzw. ein Gateway als Zentralsteuerung notwendig.Sind noch keine Smart Home Lösungen bzw. ein entsprechendes Gateway im Einsatz, muss dieses noch beschafft werden.

Zubehör für Smart Home Heizkörperthermostate

Um das Maximum aus dem smarten Zuhause herauszuholen, lassen sich allerlei nützliche Gimmicks ergänzen:

Werden Raumluftsensoren, welche die Luftfeuchtigkeit erfassen, mit den Heizkörperthermostaten gekoppelt, kann beim Überschreiten eines eingestellten Schwellenwerts die Heizung hochgeregelt werden. So wird einer Schimmelbildung durch zu hohe Luftfeuchtigkeit vorgebeugt.

Durch die Installation vor Fenster- und Türkontakten regelt das Heizkörperthermostat sofort runter, wenn ein offenes Fenster registriert wird. Somit wird unnötiges Heizen während des Lüftens verhindert.

Wird in das Smart Home eine Wetterstation eingebunden, kann das System frühzeitig über einen Abfall der Außentemperatur informiert werden. Da manche Heizungen recht träge reagieren, ist ein frühzeitiges, aber moderates Aufheizen des Hauses oder der Wohnung möglich, um ein Auskühlen zu vermeiden.

Wer über Programmierkenntnisse verfügt, kann smarte Thermostate sogar mit einer freien Software wie ioBroker in die Gebäudeautomation einbinden und damit in sogenannte Logiken einbinden. Beispiel gefällig?

Am Eingang befindet sich ein Taster mit der Aufschrift „Abwesenheit“. Dieser Taster ist mit der smarten Beleuchtung, mit den smarten Heizkörperthermostaten und mit den Fenster- und Türsensoren verbunden. Wird der Taster gedrückt, schaltet das System die Beleuchtung aus, fährt die Heizung herunter und meldet z. B. über eine Warnlampe, wenn irgendwo im Gebäude noch Fenster oder Türen geöffnet sind. Das Ganze lässt sich natürlich auch mit Präsenzmeldern realisieren.

Des Weiteren ist auch die Einbindung in eine Visualisierung möglich. So kann die Steuerung der einzelnen Thermostate bspw. über ein Tablet durchgeführt werden, welches mit einer Halterung an einer Wand befestigt wird.

Auswahlkriterien für smarte Thermostate

Welche Heizungsarten können mit einem smarten Heizkörperthermostat gesteuert werden?

Digitale Heizkörperthermostate kommen überall dort zum Einsatz, wo mechanische Thermostate an Heizkörpern ersetzt werden können. Für Flächenheizungen, wie eine Fußboden- oder Wandheizung, kommen sie nicht in Frage. Hier wird auf Raumthermostate zurückgegriffen. Dazu sollte man wissen: Flächenheizungen und Zentralheizungen arbeiten recht träge. Die Aufwärmphase ist recht lang und somit für einen schnellen Eingriff durch bspw. den Befehl eines Sprachassistenten nicht geeignet. Dennoch lohnen sich auch smarte Raumthermostate, um den Wärmebedarf effizient zu regeln.

Integration in Smart Home Systeme

Die Thermostate werden entweder direkt, z. B. per App angesteuert und müssen mit keinerlei Peripherie zusammenarbeiten oder werden über eine Bridge bzw. ein Gateway in das Smart Home System eingebunden. Die Anbindung ist entscheidend für den Grad der Automation und die Steuerungsmöglichkeiten. Eine Stand-Alone-Lösung wird für einen Wochenplan und die unmittelbare Erhöhung oder Reduzierung der Temperatur ausreichen. Wer das Thermostat in das eigene Smart Home Ökosystem integrieren möchte, muss sich für eine systemgebundene Variante entscheiden.

Es gibt spezielle Softwarelösungen, welche es ermöglichen, Komponenten verschiedener Hersteller zu einem Smart Home System zu verbinden. Somit lassen sich Logiken erstellen, mit denen Abhängigkeiten definiert und gesteuert werden können. Jalousie- und Heizungssteuerung in Verbindung mit offenen Fenstern und Türen plus die Anwesenheit in bestimmten Räumen oder Gebäudeteilen ergibt zusammen den Heizbedarf oder offenbart dessen unnötige Verschwendung. Für ein möglichst allumfassendes System ist eine zentrale Steuerung mit Zugriff auf alle Komponenten notwendig.

Mit welchem Funkstandard arbeiten Smart Home Heizkörperthermostate?

Die Modelle arbeiten mit unterschiedlichen Funkstandards, welche alle ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Sie unterscheiden sich z. B. in Stromverbrauch, Störanfälligkeit, Reichweite, Latenz und Kompatibilität. Je nach baulicher Beschaffenheit und Übertragungsstandard der Thermostate kann es notwendig sein, einen oder mehrere Signalverstärker, sogenannte Repeater einzusetzen. 

Genutzt werden die Standards Bluetooth, WLAN, ZigBee und DECT ULE. Künftig wird noch der neu entwickelte Standard Thread eine große Rolle spielen. Dieser verspricht eine noch höhere Kompatibilität verschiedener Hersteller. Somit entfällt die Last, mehrere Gateways einsetzen zu müssen, wenn unterschiedliche Systeme im Einsatz sind. 

Welche Steuerungsmöglichkeit bietet das Thermostat?

Generell kann die Vor-Ort-Bedienung, also über Bedienelemente direkt am Thermostat und die Steuerung per App unterschieden werden. Einige Modelle bieten zusätzlich die Steuerung über Smart Speaker an. Für Bewohner ohne festen Tagesrhythmus ist die unkomplizierte Anpassung der Heizungswärme enorm wichtig. Ob durch Krankheit, Urlaub oder Gleitzeit lässt sich vielleicht nicht immer genau vorhersagen, wann man wieder zu Hause ist. Ein kurzer Sprachbefehl zur Erhöhung der Temperatur ist deutlich schneller als die Steuerung per App.

Kann ich Zeitpläne im Thermostat anlegen?

Wer wirklich langfristig Heizkosten einsparen möchte, sollte auf die Möglichkeit Tages- und Wochenpläne erstellen zu können achten. Bei festen Tagesabläufen werden die Heizungen in Abwesenheit heruntergefahren und rechtzeitig zur Anwesenheit wieder angestellt.

Am Wochenende wird gerne einmal länger geschlafen. Die Heizung beispielsweise in der Küche oder im Bad darf also später anspringen.

Fenster-offen-Modus für längeres Lüften

Mal wieder die Heizung angelassen, obwohl das Fenster offen war. Bei kurzem Stoßlüften ist das kein Problem, da die meisten Thermostate recht träge auf Temperaturänderungen reagieren. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen oder langem Lüften wird der Geldbeutel stark beansprucht. Registriert ein Thermostat einen starken Temperaturabfall, schaltet es automatisch in den Fenster-offen-Modus und verhindert ein starkes Erwärmen der Heizung.

Schnelles Heizen mit der Boost-Funktion

Die Boost-Funktion ermöglicht ein schnelles Hochheizen. Dies kann besonders nach dem Stoßlüften sinnvoll sein, wenn man sich in diesem Raum direkt danach aufhalten möchte.

Mit welchen Geräten ist das Heizkörperthermostat kompatibel?

Sollen die Heizkörperthermostate auf Verschlusszustände reagieren, ist auf die Kompatibilität mit diesen Sensoren zu achten. Neben Tür- und Fenstersensoren lassen sich noch weitere Systeme in das Smart Home integrieren, sofern die Kompatibilität gewährleistet ist.

Verfügt das Thermostat über eine Kindersicherung?

Durch eine Kindersicherung kann die Vor-Ort-Bedienung sicher unterbunden werden. Gerade wenn minuziös geplante Zeitpläne erstellt wurden, ist es äußerst ärgerlich, wenn diese durch eine Bedienung direkt am Gerät gelöscht oder verändert wurden. Neben Kindern, die das Thermostat vielleicht einfach aus Neugier oder Spieltrieb verstellen, ist auch eine Fehlbedienung durch Gäste möglich, die keine Kenntnis von der Smart Home Installation haben.

Wann macht der Urlaubsmodus Sinn?

Für gewöhnlich werden in Zeitplänen die Abwesenheitszeit und die Anwesenheitszeit hinterlegt, um entsprechend den Wärmebedarf anzupassen. Im Urlaubsmodus lässt sich ein eigener Zeitplan erstellen, welcher auf Knopfdruck aktiviert werden kann. Somit ist eine Umprogrammierung speziell für den Urlaub nicht notwendig. Bei der Programmierung des Urlaubsmodus wird man gerade in der kalten Jahreszeit nur so viel Wärme zulassen, wie die Räume unbedingt benötigen. Es empfiehlt sich, den Urlaubsmodus ein bis zwei Tage vor der Rückkehr enden zu lassen, damit man nicht in eine kalte Wohnung zurückkehrt.

Erstellung von Heizprofilen per Selbstlernfunktion

Bei Aktivierung der Selbstlernfunktion zeichnet das Thermostat Temperaturveränderungen, welche über die Bedienelemente vorgenommen werden auf und erstellt daraus ein Heizprofil.

Anwesenheitserkennung durch Geofencing

Wurde das Smartphone mit der Heizungssteuerung gekoppelt, merkt diese bei aktiviertem GPS, ob ein Bewohner zu Hause oder unterwegs ist. Registriert das System keine Anwesenheit, kann die Heizung heruntergefahren werden, da ein geringerer Wärmebedarf besteht. Bei Annäherung an das Haus, wird die Heizung wieder aktiviert. Dies erfordert jedoch ein Smartphone und eine ständig eingeschaltete Standortermittlung.

Was sind die Topseller?

·   Das WLAN-gesteuerte Hama Smartes Heizkörperthermostat wird per Hub in das Heimnetzwerk integriert.

+  Fenster-offen-Modus

+  Steuerung über App und Smart Speaker

+  Zeitpläne anlegen

+  Kindersicherung

·   Das Homematic IP Heizkörperthermostat Evo punktet mit einem geräuscharmen Antrieb.

+  Ansprechendes Design

+  Steuerung über App und Smart Speaker

+  Abgleich mit weiteren Thermostaten

+  Boost-Modus

·   Das Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II verfügt über einen guten Vernetzungsgrad mit weiteren Thermostaten und Zubehör aus der Bosch Smart Home Welt.

+  Szenarien anlegen

+  Steuerung über App und Smart Speaker

+  Wenn/Dann Logiken möglich

+  Zeitprogramme anlegen

FAQ

Kann ich smarte Thermostate bei Fußbodenheizung verwenden?

Da es sich bei einer Fußbodenheizung um eine Flächenheizung handelt, ist der Einsatz von Heizkörperthermostaten nicht möglich. Allerdings lassen sich für Fußbodenheizungen smarte Raumthermostate nutzen, die an der Raumwand montiert werden.

Ist mein digitales Heizkörperthermostat förderfähig?

Unter gewissen Bedingungen können Steuerboni oder Fördermittel von KfW oder BAFA beantragt werden. Die Gewährung der Förderung setzt allerdings die Beauftragung von Fachbetrieben voraus. Informieren Sie sich bei den zuständigen Stellen, nach den derzeit gültigen Regelungen.

Kann ich ein Smart Home Thermostat in einer Mietwohnung nutzen?

Da sich die Thermostate einfach montieren und rückstandslos demontieren lassen, ist eine Nutzung in gemieteten Immobilien kein Problem. Bewahren Sie allerdings die alten Thermostate sorgfältig auf, um diese bei einem Auszug wieder montieren zu können.

Wie viel sparen smarte Heizkörperthermostate?

Allgemein wird das Sparpotenzial mit fünf bis acht Prozent angegeben. Bei der derzeitigen Preisentwicklung auf Öl- und Gasmarkt kommt da einiges zusammen. Allerdings müssen natürlich die Anschaffungskosten gegengerechnet werden.