Smarte Pflanzensensoren

Wirklich smart sind genau die Funktionen, welche uns in unserem täglichen Leben unterstützen, uns Arbeit abnehmen, langfristig Geld sparen und kurzfristig Zeit schenken. Grünpflanzen in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen gehören als Dekorationsmittel in die meisten Haushalte bzw. Gärten.

Wer nicht über einen grünen Daumen verfügt und Hilfe bei der Pflege der heimischen Flora benötigt, kann sich von Pflanzensensoren unterstützen lassen. Zudem ist mit Outdoor Modellen die Automatisierung der Gartenbewässerung realisierbar.

Pflanzensensor Xiaomi Mi Flower Care mit Pflanze im Topf

Vorteile

  • Überwachung: Ein integriertes Feuchtigkeitsmessgerät für Pflanzen kontrolliert die Erde und ein Sensor überwacht rund um die Uhr die Nährstoffwerte, die Temperatur sowie die Versorgung mit Sonnenlicht.
  • Erinnerungen: Du wirst genau dann erinnert zu gießen, zu düngen oder sogar umzutopfen, wenn es deine Pflanze braucht. Somit können Pflanzen individueller gepflegt werden und halten dadurch wesentlich länger.
  • Pflegetipps: Wird der Sensor mit WLAN oder Bluetooth in eine App eingebunden, werden dort nicht nur die Werte gesammelt, sondern auch Handlungsanweisungen und Pflegehinweise an den Nutzer zurückgespielt.

Funktionsweise

In einem smarten Pflanzensensor sind mehrere Einzelsensoren integriert, welche die gemessenen Werte an das entsprechende Endgerät weiterleiten. Je nach System werden die Werte interpretiert und in Form von Warnungen oder Hinweisen dem Nutzer zur Verfügung gestellt oder als Trigger für weitere Aktionen, bspw. eine automatische Bewässerung verwendet.

Dagegen melden nicht smarte Feuchtigkeitsmessgeräte lediglich die Über- und Unterschreitung eines definierten Wertes, unabhängig von der Art und dem Bedarf der Pflanze.

Installationsaufwand

Die Installation der Sensoren ist denkbar einfach. Sie müssen nur neben der Pflanze in die Erde gesteckt und mit dem jeweiligen System verbunden werden. Dies kann über eine App geschehen, die zuvor natürlich installiert und eingerichtet werden muss. Dazu wird der Sensor über WLAN oder Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und in der App die entsprechende Pflanze ausgewählt. Manche Apps verfügen auch über eine automatische Pflanzenerkennung über die Smartphone-Kamera. 

Eine weitere Möglichkeit ist die Einbindung in ein Smart Home System oder in ein Open Source System. Hier ist zunächst auf die Kompatibilität (WLAN, Bluetooth oder Zigbee Pflanzensensor) und eventuelle Zusatzgeräte (Hub, Gateway) zu achten. Je nach System werden die verfügbaren Sensoren bzw. Hubs in der Umgebung automatisch gefunden und müssen nur angeklickt werden. Hat die Verbindung geklappt, stehen die Automationsmöglichkeiten des jeweiligen Systems zur Verfügung, wie beispielsweise das Einrichten von Push-Benachrichtigungen oder die Darstellung in einer Visualisierung.

Wie viel muss ich ausgeben?

Einsteigermodelle starten schon ab 10 Euro pro Sensor. Hier muss in der Regel aber noch ein Hub hinzugerechnet werden. Meist möchte man mehrere und unterschiedliche Pflanzen überwachen, wodurch die Anschaffung eines Sets Sinn ergibt, in dem die Sensoren noch einmal günstiger werden. Mit der Erhöhung der Anzahl an Funktionen und Einbindungsmöglichkeiten steigt natürlich auch der Preis und so verwundern auch nicht die 60 Euro, welche für einen Outdoor-Pflanzensensor aufgerufen werden.

Ergänzungsmöglichkeiten

Je nach Anwendung, Sensor und genutztem Smart Home System können zusätzliche Geräte notwendig sein. Dies beginnt beim bereits erwähnten Hub, um die Sensoren mit dem Smart Home zu verbinden und über das System weitere Aktionen durchzuführen. Möchtest du deinen gesamten Garten smart machen, lassen sich die Sensoren mit Bewässerungsautomaten, Sprinklersystemen und Pumpen vernetzen. Je nach Gartengröße ist das nicht nur eine nette Spielerei, sondern erspart dir im Frühling und Sommer einiges an Gießzeit. Und auch bei längeren Abwesenheitszeiten ist eine automatische Bewässerung sinnvoll, um nach der Rückkehr aus dem Urlaub keine Wüste oder einen übergossenen Sumpf vorzufinden.

Allein das Investitionsvolumen geht hier natürlich deutlich über einen Pflanzensensor mit Bluetooth in Verbindung mit einer Gießanzeiger-App hinaus. Rechnet man aber zusammen, was Pflanzen einer bestimmten Größe und in einem guten Pflegezustand kosten, wird sich diese Investition lohnen.    

Auswahlkriterien

Überwachte Daten


Als Minimal-Funktion bringen alle Sensoren eine Feuchtigkeitsüberwachung mit, die dir anzeigt, ob deine Pflanzen ausreichend oder vielleicht sogar zu viel Wasser bekommen. Verfügt der Sensor über eine Helligkeitserkennung, wird dir, abhängig von der Pflanze, der ideale Standort empfohlen. Kann der Sensor den Nährstoffgehalt messen, bekommst du eine Düngeempfehlung.  Eine Temperaturüberwachung schützt deine Pflanzen vor Frost oder vor Überhitzung.

App


Der Funktionsumfang der unterschiedlichen Sensor-Apps reicht von rudimentärer Messung der unterstützen Werte und deren Anzeige, bis hin zu einstellbaren Erinnerungen und Weiterleitungen an das Smart Home System. Besonderes Gimmick ist die Pflanzenerkennung über die Smartphone-Kamera. Bei der Qualität der gemessenen Daten sowie der Übersetzungen des User Interface, trennt sich die Spreu vom Weizen. Xiaomi scheint bei der Mi Flower Care beispielsweise an Fachübersetzern gespart zu haben.

Solar

Sowohl batteriebetriebene als auch Solar-Sensoren sind verfügbar. Batterien müssen selbstverständlich regelmäßig getauscht werden. Bei smarten Produkten kann das öfter als gewohnt notwendig werden, da der regelmäßige Funkbetrieb zu Lasten der Batterieladung geht. Solar-Sensoren, wie beispielsweise von Greensens, haben dieses Problem natürlich nicht, benötigen allerdings einen sonnigen Standort.

Standort

Die meisten Sensoren sind offiziell nur für Innenräume, also Zimmerpflanzen konzipiert. Es sind aber auch Outdoor-Modelle verfügbar, die in Blumentöpfen, aber auch in Beeten eingesetzt werden können. Der Sensor von Gardena ist sogar so flach konstruiert, dass er für den Einsatz auf einer Rasenfläche geeignet ist und von Mährobotern und Rasenmähern überfahren werden kann, ohne Schaden zu nehmen.

Design & Größe

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber auch unter den Pflanzensensoren gibt es hübschere und weniger hübsche Vertreter. Im Idealfall ist der Sensor grün und möglichst klein, um nicht übermäßig aufzufallen. Bauartbedingt stechen Sensoren mit Solarpanel deutlich mehr hervor.

Funkstandard

Der Großteil der Sensoren funkt über WLAN. Ein großer Vorteil dabei ist die Abrufbarkeit der Daten auch von unterwegs. Bluetooth-Sensoren bieten diesen Vorzug nicht. 

Smart Home Anbindung

Stellt der Sensor selbst oder die mit ihm genutzte App die gesammelten Daten zur Verfügung, ist kein zusätzlicher Hub notwendig. Diese Geräte lassen sich in der Regel problemlos in ein Open Source System einbinden. Für die Nutzung in kommerziellen Smart Home Systemen wird ein mit dem System kompatibler Hub benötigt.

Anbieter

Fyta

Der Indoor-Sensor Fyta Beam kann mit einer Pflanzenerkennung über die Smartphone-Kamera punkten.

Überwacht Bodenfeuchtigkeit, Nährstoffversorgung, Temperatur und Lichteinfall, Bluetooth für App-Verbindung, separater Hub für WLAN Anbindung, Pflanzen über Smartphone-Kamera erkennen, Batteriebetrieben, Nur Indoor-Verwendung, Keine Anbindung an das Smart Home möglich

Greensens

Der Pflanzensensor von Greensens arbeitet völlig autark über die integrierten Solarzellen.

Überwacht Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Lichteinfall, Solarbetrieben, App mit Pflanzendatenbank, Nur Indoor-Verwendung, Beiliegender WLAN-Hub

Gardena

Der Gardena smart Sensor eignet sich besonders für die smarte Bewässerungssteuerung des heimischen Gartens.

Überwacht Bodenfeuchtigkeit und Temperatur, Zusätzlich muss das Gardena smart Gateway erworben werden, App mit Pflanzendatenbank, Batteriebetrieben, Outdoor und Indoor-Verwendung, Einbindung in Open Source Systeme und konventionelle Smart Home Systeme wie Apple HomeKit und IFTTT

Xiaomi

Der Xiaomi MI Flower Care Pflanzensensor punktet mit guten Einbindungsmöglichkeiten in Open Source Smart Home Systeme.

Überwacht Bodenfeuchtigkeit, Nährstoffversorgung, Temperatur und Lichteinfall, Bluetooth für App-Verbindung, App mit Pflanzendatenbank, Batteriebetrieben, Nur Indoor-Verwendung, Einbindung in Open Source Systeme wie ioBroker, Home Assistant oder openHAB möglich