Lichtsteuerung

Smarte Beleuchtung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, das zu Hause aufzuwerten. Du kannst zum Beispiel deine Licht durch verschiedene Trigger (z. B. Schalter, Sprache, App, Bewegungsmelder, Zeitschaltung) an- und ausschalten oder die Helligkeit, Farbe und Farbtemperatur einstellen.

Ob und wie diese Funktionen umgesetzt werden können, ist zum einen abhängig von der Anbindung und den Steuerungsmöglichkeiten des Smart Home Systems. Zum anderen sind die eingesetzten Leuchtmittel und die verbauten Komponenten für eine erfolgreiche Umsetzung relevant. 

Welche Vorteile hat eine Lichtsteuerung?

  • Mehrere Lichtstimmungen: Die Lichtstimmung setzt sich aus der Helligkeit, der Farbe bzw. der Farbtemperatur der verwendeten Leuchtmittel zusammen. Durch natürliche Beleuchtung (Sonnenlicht) und die Umgebung (farbige Tapeten, Möbel oder Wandbilder) wird die Lichtstimmung beeinflusst. Smarte Beleuchtung ermöglicht die Speicherung mehrerer Lichtstimmungen, sogenannte Szenen, welche je nach Bedarf abgerufen werden können, um die perfekte Atmosphäre zu schaffen.
  • Komfort: Die Komfortverbesserung wird durch verschiedene Bedienkonzepte erreicht. Neben der normalen Schalter- bzw. Tasterbedienung ist die Steuerung per Sprache oder eine weitgehende Automatisierung über Bewegungsmelder und Zeitprogramme möglich.
    Lass dich beispielsweise morgens durch langsam heller werdendes Licht wecken. Kommst du nach einem Einkauf mit vollen Händen nach Hause, ist die Beleuchtung bereits vom Bewegungsmelder aktiviert worden.
  • Schutz vor Einbrüchen: Mithilfe von Smart Home Licht lässt sich die Anwesenheit simulieren. Ist man länger verreist, können Lichter in unterschiedlichen Zeitabständen in verschiedenen Räumen an- und ausgeschaltet werden. So entsteht der Eindruck, dass sich Personen im Haus oder in der Wohnung aufhalten.
  • Energie sparen: Unnötig eingeschaltete Beleuchtung kann direkt per App erkannt und ausgeschaltet werden. Wird das Flurlicht per Bewegungsmelder gesteuert, kann ein vergessenes Ausschalten ausgeschlossen werden. Werden die Bewegungsmelder zusätzlich per Zeit oder Sonnenstand freigegeben, schalten diese auch erst, wenn sie tatsächlich benötigt werden.

Wie lassen sich Lampen smart machen?

Eine Smart Home Beleuchtung lässt sich mit drei verschiedenen Optionen umsetzen. 

  • Zum einen können smarte Leuchtmittel eingesetzt werden, welche über kompatible Taster, App oder Sprache gesteuert werden können. 
  • Wer herkömmliche Leuchtmittel verwenden möchte, kann die Umrüstung auf die Lichtschalter beschränken. Smarte Lichtschalter verfügen oftmals auch über die Möglichkeit, per App oder Sprache gesteuert zu werden, ohne ihre eigentliche Funktion einzubüßen. 
  • Die dritte Option sind smarte Steckdosen, welche sich für Steh- oder Tischleuchten eignen. 

Im Folgenden wollen wir dir die Eigenheiten sowie die Vor- und Nachteile dieser Optionen vorstellen:

Smarte Leuchtmittel (mit Tastern) 

Mann bei der Lichtsteuerung im Wohnzimmer

Funktionsweise

In smarten Leuchtmitteln ist ein Funkchip mit der entsprechenden Steuerung für das LED-Leuchtmittel verbaut. Somit lassen sich die LED direkt per App, per Sprachassistent oder über zuvor konfigurierte Taster ansteuern.

Installation

Die Installation ist denkbar einfach. Das Leuchtmittel muss nur in die Fassung geschraubt werden. Um jederzeit für die Steuerung ansprechbar zu sein, muss allerdings dauerhaft Strom am Leuchtmittel anliegen. 

Somit sind die alten Lichtschalter unbrauchbar, da ein Betätigen die Erreichbarkeit der Lampe unterbindet. Erfahrungsgemäß passiert dies besonders häufig durch Gäste, die von dem Smart Home Licht nichts wissen. 

Das Austauschen der Lichtschalter durch Blindabdeckungen ist daher ratsam. Die Einrichtung der Ansteuerung ist abhängig vom jeweiligen Hersteller und erfolgt meist in der dazugehörenden App. Ob ein zusätzliches Gateway benötigt wird, um Leuchtmittel, Taster und weiteres Zubehör zu verbinden, ist auch produktabhängig.

Unterschiedliche Ausführungen

Smarte Leuchtmittel gibt es in allen denkbaren Ausführungen. Die verbreitetste Form ist wohl die klassische LED-Birne in Weiß. In Verbindung mit Hängelampen im Industriestil kommen Filament-Glühbirnen gut zur Geltung. Diese verfügen in der Regel über keinen Farbwechselmodus und keine Temperatureinstellung. Die Einstellungsmöglichkeiten beschränken sich somit auf die Helligkeit. Deckenspots für direkte und LED-Stripes für indirekte Beleuchtung sind auch erhältlich.

Vorteile

  • Leicht zu installieren
  • Der Taster kann an einem beliebigen Ort angebracht werden – so lässt sich der Lichtschalter einfach versetzen
  • Jedes Leuchtmittel ist einzeln steuer- und einstellbar
  • Dimmbar (modellabhängig)
  • Wechsel der Farbe und Farbtemperatur (modellabhängig)

Nachteile

  • Preisintensiv beim Einsatz vieler Leuchtmittel
  • Braucht dauerhaft Strom
  • Lichtschalter müssen durch Taster ausgetauscht werden, um das Licht regulär schalten zu können

Smarte Lichtschalter

Hand, die Lichtschalter drückt

Funktionsweise

Der Funkchip und die Steuerung sind im Schalter verbaut. Somit werden alle Leuchtmittel gesteuert, welche im Stromkreis dieses Schalters liegen. Die Steuerung einzelner Lampen innerhalb eines Stromkreises ist nicht möglich. Das Licht per App steuern oder einen Sprachassistenten nutzen, ist dennoch machbar, denn die Funksignale wirken in diesem Anwendungsfall auf den smarten Schalter, nicht auf die Leuchtmittel.

Installation

Je nach Ausführung muss entweder der Schalter ausgetauscht oder ein Unterputzmodul zwischen Lampe und Schalter in der Unterputzdose verbaut werden.

Beachte, dass für Arbeiten an der Elektroinstallation ein Elektriker hinzuzuziehen ist.

Unterschiedliche Ausführungen

Neben Funkschaltern können auch Schalter mit Verkabelung zur Haussteuerung verwendet werden. Deren Installation ist allerdings bedeutend aufwendiger und für eine Nachrüstung eher nicht geeignet. Wenn du aus Kosten- oder Designgründen die bestehenden Lichtschalter behalten möchtest, bietet sich der Einsatz eines Relais als Unterputzmodul an. Benötigst du einen Schalter mit zusätzlichen Funktionen, wie  einer Rollladensteuerung, ist ein Relais mit Schalter die richtige Wahl.

Vorteile

  • Günstig umzurüsten, wenn viele vorhandene Leuchtmittel an einem Schalter hängen
  • Die klassische Schaltung über Lichtschalter funktioniert weiterhin

Nachteile

  • Installationsaufwand und unter Umständen Beauftragung eines Elektrikers
  • Die Elektroinstallation muss Anforderungen für den Umbau erfüllen, z. B. Platz in der Unterputzdose
  • Kein Farbwechsel
  • Dimmbarkeit abhängig vom eingesetzten Leuchtmittel und Schaltermodell

Funksteckdose

Smarte Steckdosen im Esszimmer

Funktionsweise

Auch bei Funksteckdosen ist ein Funkchip mit der entsprechenden Steuerung verbaut. Per Funk wird die Stromzufuhr zum angeschlossenen Gerät unterbrochen oder eingeschaltet.

Installation

Funksteckdosen werden hauptsächlich in Form von Zwischensteckern angeboten. Diese lassen sich einfach zwischen eine Steh- oder Tischlampe und eine Steckdose stecken. Für Unterputzmodelle, welche anstelle von bestehenden, herkömmlichen Steckdosen gesetzt werden, ist eine Elektroinstallation erforderlich, welche wieder eine Fachkraft voraussetzt.

Unterschiedliche Ausführungen

Je nach Ausführung und Preissegment sind unterschiedliche Bedienkonzepte möglich. Günstigere Modelle werden mit einer Fernbedienung geliefert, während komplexere Modelle per App oder Sprachsteuerung bedient und auch mit kompatiblen Tastern kombiniert werden können. Hier sind ähnlich wie bei smarten Leuchtmitteln auch Zeitschaltungen möglich.

Vorteile

  • Zwischenstecker sind leicht zu installieren
  • Per App/Sprachsteuerung oder an der Lampe schaltbar
  • Kann auch Lampen ohne austauschbare Leuchtmittel smart machen
  • Vielseitig einsetzbar, nicht nur für Lichtsteuerung

Nachteile

  • Für jede Lampe wird eine Steckdose benötigt. Alternativ muss eine Mehrfachsteckdose zwischengeschaltet werden, um mehrere Lampen auf einmal zu schalten.
  • Kein Farbwechsel
  • Dimmbarkeit abhängig vom eingesetzten Leuchtmittel und Steckdosenmodell.

Welche Option ist für wen am besten geeignet?

  • Smarte Leuchtmittel (mit Tastern): Die Lichtsteuerung mithilfe smarter Leuchtmittel eignet sich gut für Einsteiger, gerade wenn nur wenige Räume umgerüstet werden sollen. Wer unterschiedliche Lichtstimmungen mithilfe von Farben und Farbtemperaturen erzeugen will, kommt an smarten Leuchtmitteln nicht vorbei.
  • Smarte Lichtschalter: Smarte Lichtschalter eignen sich aufgrund des Installationsaufwands eher für Fortgeschrittene oder Leute mit Elektrikern im Bekanntenkreis. Wer kostengünstig mehrere Lampen eines Stromkreises gleichzeitig schalten möchte, liegt hiermit richtig. Gerade in Räumen mit mehreren Deckenspots bietet sich diese Lösung an.
  • Funksteckdose: Möchtest du Stehlampen oder Tischleuchten smart machen, empfehlen wir den Einsatz von Funksteckdosen. Damit lassen sich insbesondere Lampen steuern, deren Leuchtmittel nicht gegen smarte Modelle ausgetauscht werden können.