Brauchst du einen Smart Home Hub?

Je nachdem, wie umfassend du dein Smart Home ausstatten möchtest, kommen zur Integration deiner Geräte unterschiedliche Lösungen infrage. 

Wenn du nur einzelne smarte Geräte von einem bestimmten Anbieter hast, kannst du in der Regel die herstellereigene App nutzen. Wenn du zum Beispiel nur Lampen von Philipps Hue nutzen willst, um deine Beleuchtung zu automatisieren, wird dir die Steuerung über die Philipps Hue App vermutlich ausreichen. 

Hast du allerdings vor, komplexere Automatisierungen zu bauen und verschiedene Geräte miteinander zu verbinden, solltest du über einen Smart Home Hub nachdenken. Mit diesem kannst du Geräte von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Funkstandards an einem Ort verwalten und Automatisierungen einrichten – zumindest, wenn du einen guten Hub hast. 

Kein Smart Home Hub notwendig

• Nur wenige Smart Home Geräte, die nicht miteinander verbunden sind.
• Für dich ist es okay, jedes Gerät in einer anderen App zu kontrollieren.
• Das Einrichten von komplexe Routinen interessiert dich nicht.

Smart Home Hub notwendig

• Du willst Geräte von unterschiedlichen Herstellern mit unterschiedlichen Funkstandards zusammen nutzen.
• Dir ist es wichtig, ein Dashboard zu haben, dass dir eine Übersicht über alle Geräte bietet. 
• Du möchtest komplexe Automatisierungen einrichten, die die Kommunikation von unterschiedlichen Geräten voraussetzen. 

Wie findest du den passenden Smart Home Hub? 

Nachdem du dich entschieden hast, ob du einen Smart Home Hub benötigst, geht es nun darum, das passende Gerät zu finden. Nicht jeder Hub bietet die gleiche Flexibilität und den gleichen Funktionsumfang. 

1. Wie viel Flexibilität benötigst du? 

Im ersten Schritt solltest du dir überlegen, ob du ein geschlossenes oder offenes System nutzen willst. Bei einem geschlossenen System (z. B. Homematic IP) kannst du nur Geräte eines bestimmten Anbieters oder von wenigen ausgewählten Anbietern nutzen. Das bietet dir weniger Flexibilität, allerdings sind die Geräte dafür optimal aufeinander abgestimmt. Ein geschlossenes System kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn du eine neues Haus baust und eine Komplettlösung integrieren willst. 

Für das Nachrüsten eines Smart Homes kommen geschlossene Systeme nur begrenzt infrage. In diesem Fall sind offene Systeme meistens die bessere Wahl, da sie herstellerübergreifend funktionieren und verschiedene Funkstandards unterstützen.

2. Möchtest du dein Smart Home lokal oder in der Cloud steuern? 

Bei der Steuerung deines Smart Homes hast du zwei Optionen: eine Steuerung über die Cloud oder eine lokale Steuern. 

Bei der Steuerung über die Cloud (z. B. Google Home oder SmartThings) erfolgt die Verarbeitung, Kommunikation und Automatisierung deines Smart Homes in der Cloud, also in einem Rechenzentrum außerhalb deines eigenen Zuhauses. 

Der Vorteil dieser Lösungen ist die einfache Einrichtung und die geringen Einstiegshürden. Ein entscheidender Nachteil neben den Sicherheits- und Datenschutzaspekten: Sollte bei dir das Internet ausfallen, können deine smarten Geräte nicht mehr gesteuert werden. 

Andere Anbieter (z. B. Apple HomeKit oder Home Assistant) ermöglichen hingegen eine lokale Steuerung, Kommunikation und Automatisierung deines Smart Homes. Deine Daten werden direkt bei dir zu Hause verarbeitet und du kannst bei einem Ausfall des Internets deine smarten Geräte weiter steuern. Dennoch ist es möglich, deine Geräte von unterwegs zu steuern, wenn du diese Funktion aktivierst. 

3. Benötigst du einen Sprachassistenten oder einen Bildschirm zur Steuerung?

Eine weitere Entscheidung, die du treffen musst, ist die Auswahl des Geräts. Hier gibt es drei unterschiedliche Varianten, zwischen denen du wählen kannst. 

Smart Speaker

Smart Speaker sind eine beliebte Option, dein Smart Home zu steuern. Sie kommen direkt mit einem integrierten Lautsprecher und teilweise auch Bildschirm, was eine leichte Steuerung ermöglicht.

Anbieter für Smart Home Speaker als Hub: 

• Amazon Echo
• Google Home / Nest Hub
• Apple HomeKit (Aqara Hub M2)

Smart Home Hubs

Die zweite Option für einen Smart Home Hub, sind Anbieter, die Geräte nur für diesen Zweck bereitstellen. Die Steuerung erfolgt in diesem Fall über das Smartphone oder über einen separaten Smart Speaker. 

Anbieter für Smart Home Hubs: 

• Samsung SmartThings Hub
• Bosch Smart Home Controller

Smart Home Hub Software

Mit Smart Home Software, wie IOBroker oder Home Assistant, kannst du unabhängig von einem bestimmten Hub oder Smart Speaker nutzen. Wenn du diese Software nutzen möchtest, musst du sie zum Beispiel auf einem Raspberry Pi installieren. 

Generell ist Einrichtung im Vergleich zu den anderen Lösungen etwas schwieriger. Dafür bietet dir eine Smart Home Software die größte Flexibilität in Hinsicht auf Geräte und mögliche Automationen. 

Anbieter für Smart Home Hub Software: 

• IOBroker
• Home Assistant

	Protokolle	Cloud/Lokal	Anbieter	Bildschirm	Smart Speaker
Amazon Echo	Bluetooth WLAN, ZigBee	Cloud	Verschiedene Anbieter	Je nach Modell	Alexa Sprachsteuerung
Google Home/ Nest Hub	BluetoothThread (bald verfügbar)WLAN	Cloud	Verschiedene Anbieter	Nur Nest Hub	Google Assistant Sprachsteuerung
Apple Home Kit (Aqara Hub M2)	InfrarotWLAN	Lokal	Aqare Smart Home Geräte, HomeKit Zubehör	Nein	Siri Sprachsteuerung
SmartThings Hub	WLANZigbeeZ-Wave	Cloud	Verschiedene Anbieter	Nein	Nein (kompatibel mit Google Assistant und Amazon Alexa)
Bosche Smart Home Controller	Thread (bald verfügbar)Zigbee	Lokal	Bosch Smart Home Geräte, Partnergeräte	Nein	Nein (kompatibel mit Google Assistant und Amazon Alexa, Apple Home Kit)
ioBroker	BluetoothThreadWLANZigbee Z-Wave	Lokal	Verschiedene Anbieter	Nein	Nein (kompatibel mit Google Assistant und Amazon Alexa, Siri)
Home Assistant	BluetoothThreadWLANZigbee Z-Wave	Lokal	Verschiedene Anbieter	Nein	Nein(kompatibel mit Google Assistant und Amazon Alexa, Siri)

Insgesamt gibt es viele verschiedene Smart Home Hubs auf dem Markt, die dir unterschiedliche Funktionen und Flexibilität bieten. Was der beste Smart Home Hub für dich ist, hängt von deinen persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben ab. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoll, ein Modell mit möglichst viel Flexibilität zu wählen.